Anmelden

Die Haarzellen sind die Sinnesrezeptoren des Gehörs. Das heißt, dass sie mechanische Schallwellen in elektrische Energie umwandeln, welche dann vom Nervensystem verstanden werden kann. Die Haarzellen befinden sich im Corti-Organ in der Cochlea des Innenohrs, zwischen der Basilarmembran und der Tektorialmembran. Man bezeichnet die eigentlichen Sinnesrezeptoren als innere Haarzellen. Die äußeren Haarzellen dienen anderen Funktionen, wie z.B. der Schallverstärkung in der Cochlea und werden hier nicht genauer besprochen.

Die Haarzellen sind nach den haarähnlichen Stereovilli benannt, die aus ihren Spitzen herausragen und die Tektorialmembran berühren. Die Stereovilli sind der Größe nach angeordnet und durch dünne Filamente, den sogenannten Tip-Links, miteinander verbunden. Die Tip-Links sind mit dehnungsaktivierten Kationenkanälen an den Spitzen der Stereozilien verbunden.

Wenn eine Schallwelle die Basilarmembran in Schwingung versetzt, erzeugt sie eine Scherkraft zwischen der Basilarmembran und der Tektorialmembran, welche dann die Haarzell-Stereovilli von einer Seite zur anderen bewegt. Wenn die Stereovilli dann in die Richtung der größten Stereovilli verschoben sind, dehnen sich die Tip-Links und die Kationenkanäle öffnen sich. Es fließt dann Kalium (K+) in die Zelle, da die Flüssigkeit außerhalb der Stereovilli eine sehr hohe Konzentration von K+enthält. Diese hohe Spannungsdifferenz erzeugt einen elektrochemischen Gradienten, der nach Öffnung der Kanäle das Einströmen der K+ bewirkt.

Dieser Zufluss von positiver Ladung depolarisiert die Zelle und erhöht die Spannung der Membran. Dadurch öffnen sich spannungsgesteuerte Kalziumkanäle (Ca2+) im Zellkörper, und Ca2+ strömt in die Zelle. (Ca2+) löst eine Signalkaskade aus, die bewirkt, dass synaptische Vesikel, die exzitatorische Neurotransmittermoleküle enthalten, mit der Zellmembran verschmelzen und freigesetzt werden. Dadurch wird die postsynaptische Hörnervenzelle erregt und die Übertragung der Aktionspotentiale an das Gehirn erhöht. Wenn die Stereovilli in die entgegengesetzte Richtung geschoben werden, das heißt in Richtung der kürzesten Stereovilli, entspannen sich die Tip-Links und die Kationenkanäle schließen sich wieder wodurch die Zelle im Vergleich zu dem Ruhezustand hyperpolarisiert wird (d.h. das Membranpotential ist negativer).

Charakteristika der Schallwellen, wie z.B. die Frequenz, sind im Muster der Aktivierung der Haarzellen und somit in der Aktivierung der Hörnervenzelle kodiert. Diese Information wird dann zur Verarbeitung an das Gehirn weitergeleitet.

Tags
Hair CellsCochleaInner EarSensory ReceptorsTransduce Sound WavesNeural SignalsBrain InterpretationStereociliaTip LinksBasilar MembraneCilia MovementIon ChannelsPotassium IonsDepolarizationVoltage gated Calcium ChannelsNeurotransmittersAuditory NervePerceptionOrgan Of CortiTectorial Membrane

Aus Kapitel 19:

article

Now Playing

19.6 : Haarzellen

Sensorische Systeme

38.8K Ansichten

article

19.1 : Was ist das sensorische System?

Sensorische Systeme

91.1K Ansichten

article

19.2 : Die Zunge und die Geschmacksknospen

Sensorische Systeme

36.0K Ansichten

article

19.3 : Geschmack

Sensorische Systeme

47.1K Ansichten

article

19.4 : Geruchssinn

Sensorische Systeme

43.6K Ansichten

article

19.5 : Hören

Sensorische Systeme

50.4K Ansichten

article

19.7 : Cochlea

Sensorische Systeme

43.4K Ansichten

article

19.8 : Vestibularapparat

Sensorische Systeme

38.3K Ansichten

article

19.9 : Netzhaut

Sensorische Systeme

65.6K Ansichten

article

19.10 : Sehen

Sensorische Systeme

51.6K Ansichten

article

19.11 : Somatosensorik

Sensorische Systeme

36.0K Ansichten

article

19.12 : Thermorezeption

Sensorische Systeme

30.1K Ansichten

JoVE Logo

Datenschutz

Nutzungsbedingungen

Richtlinien

Forschung

Lehre

ÜBER JoVE

Copyright © 2025 MyJoVE Corporation. Alle Rechte vorbehalten