Ein Instinktverhalten ist eine spezifische, fest verdrahtete Sequenz an Verhaltensweisen. Sie tritt als Reaktion auf einen externen Stimulus, einen sogenannten Zeichenreiz, auf. Das Verhalten ist fest, weil es im Wesentlichen unveränderlich ist. Es verläuft bei allen Individuen einer Spezies bei dem Auftreten ähnlich ab.
Ein klassisches Beispiel für ein Instinktverhalten wurde in den 1930er Jahren von Nikolaas Tinbergen am Beispiel der dreistacheligen Stichlinge beschrieben. Während der Brutzeit entwickeln die Männchen eine rote Kehle, einen roten Bauch und bauen ein Nest. Männliche Stichlinge locken die Weibchen mit einem Balztanz zum Nest und ermutigen sie, Eier zu legen, die das Männchen dann befruchtet. Er schützt die befruchteten Eier und später die neugeborenen Jungen. Während diesen drei Phasen der Balz, der Brut und der elterlichen Pflege greift das Männchen jedes andere Männchen, das sich seinem Nestgebiet nähert, aggressiv an. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass seine Gene erfolgreich an künftige Generationen weitergegeben werden können.
Tinbergen hat entdeckt, dass männliche Stichlinge auch Modelle von Fischen angreifen würden, wenn diese nicht sehr echt aussehen. Dies tun sie allerdings nur, wenn die Unterseite der Attrappe rot gefärbt ist. Der rote Bauch soll auf ein konkurrierendes Männchen hinweisen. Wenn ein realistischeres Modell präsentiert wird, das keinen roten Bauch hat (aber ähnlich wie ein weiblicher Stichling aussieht), wird das Männchen nicht angreifen. Man kam zu dem Schluss, dass der rote Bauch der Zeichenreiz ist, der das Angriffsverhalten auslöst.
Instinktverhalten sind angeboren, d.h. das Tier wird mit der Fähigkeit geboren, das Verhalten auszuführen, und muss es daher nicht erlernen. Sie werden in der Regel auch abgeschlossen, sobald sie ursprünglich ausgelöst wurden. Diese Verhaltensweisen können entscheidend sein, um die Leistungsfähigkeit eines Tieres zu erhöhen, indem sie ihm beispielsweise erlauben, Beute instinktiv zu erkennen und anzugreifen oder, wie bei Stichlingen, die Produktion von Nachkommen zu erhöhen, damit diese bis zur Geschlechtsreife überleben können.
Aus Kapitel 26:
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