Method Article
Dieses Protokoll enthält detaillierte Anweisungen zum Bauen, Sterilisieren, Zusammenbauen, Verwenden und Wiederverwenden der Pilzautobahnsäulen, um Bakterien-Pilz-Paare anzureichern, die über Pilzautobahnen aus verschiedenen Umweltsubstraten interagieren.
Bakterien-Pilz-Interaktionen (BFIs) spielen eine wesentliche Rolle bei der Gestaltung der Zusammensetzung der mikrobiellen Gemeinschaft, der biogeochemischen Funktionen, der räumlichen Dynamik und der mikrobiellen Ausbreitung. Myzelnetzwerke, die von filamentösen Pilzen oder anderen filamentösen Mikroorganismen (z. B. Oomyceten) gebildet werden, fungieren als "Pilzautobahnen", die von Bakterien für den Transport in heterogenen Umgebungen genutzt werden können, was ihre Mobilität erheblich erleichtert und ihnen Zugang zu Regionen gewährt, die allein schwer oder unmöglich zu erreichen sind (z. B. aufgrund von Lufteinschlüssen im Boden). Es wurden mehrere Geräte und experimentelle Protokolle entwickelt, um diese Pilzautobahnen zu untersuchen, einschließlich der Säulen von Pilzautobahnen. Die von unserer Gruppe entwickelte Pilzautobahnsäule kann für eine Vielzahl von in situ oder in vitro Anwendungen sowie für verschiedene Umwelt- und wirtsassoziierte Probentypen verwendet werden. Im Folgenden beschreiben wir die Methoden zur Durchführung von Experimenten mit diesen Säulen, einschließlich des Entwerfens, Druckens, Sterilisierens und Vorbereitens der Geräte. Die Optionen zur Analyse von Daten, die durch die Verwendung dieser Geräte gewonnen werden, werden hier ebenfalls diskutiert, und es werden Ratschläge zur Fehlerbehebung in Bezug auf potenzielle Fallstricke im Zusammenhang mit Experimenten mit Pilzautobahnsäulen angeboten. Diese Geräte können verwendet werden, um ein umfassenderes Verständnis der Vielfalt, der Mechanismen und der Dynamik von Pilzautobahn-BFIs zu erlangen und wertvolle Einblicke in die strukturelle und funktionelle Dynamik in komplexen Umgebungen (z. B. Böden) und in verschiedenen Lebensräumen zu erhalten, in denen Bakterien und Pilze nebeneinander existieren.
Bakterien-Pilz-Interaktionen (BFIs) sind äußerst wichtig für die Gestaltung der strukturellen, räumlichen und funktionellen Eigenschaften von Umweltmikrobiomen. Zum Beispiel erzeugt das Wachstum und die Ausbreitung von filamentösen Pilzen oder anderen pilzähnlichen filamentösen Mikroorganismen ein biologisches Netzwerk, das als "Autobahn" fungieren kann, um die Bewegung anderer Mikroorganismen, wie z. B. Bakterien, zu erleichtern. Heterogenität und inkonsistente Sättigung innerhalb von Umweltsubstraten können die bakterielle Motilität behindern; Bakterien können diese Autobahnen jedoch nutzen, um den Zugang zu weiteren Bereichen der Umwelt zu erleichtern 1,2. Diese Wechselwirkungen sind entscheidend für das Verständnis der räumlichen Dynamik mikrobieller Gemeinschaften. Zur Untersuchung von Pilzautobahnen wurden verschiedene Techniken und Methoden eingesetzt, die sich jedoch weitgehend auf laborbasierte Untersuchungen beschränken 3,4.
Bei einer plattenbasierten Methode wird ein großer Teil des Agars aus der Mitte der Petrischale entfernt, wodurch eine Lücke zwischen zwei Agarinseln entsteht. Pilzhyphen können diese Lücke durchqueren und bieten kompatiblen Bakterien die Möglichkeit, von einer Agarinsel zur anderen zu gelangen5. Andere modifizierte Petrischale-Verfahren umfassen umgekehrte Platten, bei denen Erde in den Deckel eingebracht wird, so dass Pilzhyphen vertikal wachsen und das Medium ohne direkten Kontakt besiedeln können, wodurch die Mittel für den Bakterientransport bereitgestellt werden 5,6. Eine kürzlich entwickelte Methode auf Basis von Wachstumsmedien kann verwendet werden, um den selektiven Hyphentransport von Bakterien zu bestimmten Nährstoffprofilen zu bewerten7. Bakterielle Brücken- und Trail-Geräte wurden auch verwendet, um die Wirkung abiotischer Faktoren auf die bakterielle Bewegung zu untersuchen8. Obwohl verschiedene Methoden und Techniken zur Untersuchung von Pilzautobahnen eingesetzt wurden, besteht nach wie vor ein Bedarf an standardisierten Geräten, die eine sterile Mikroumgebung aufrechterhalten und gleichzeitig die Etablierung von Pilzautobahnen aus komplexen Umweltsubstraten wie Mist, Boden und Rhizosphären fördern.
Unsere Gruppe entwarf eine 3D-gedruckte Version von Pilz-Autobahnsäulen, in denen Pilze Bakterien von einem Ende zum anderen transportieren können9. Diese Geräte bestehen aus vier gedruckten Komponenten: der Säule selbst mit Sanduhrform und einer komplexen inneren Gitterstruktur, einem Gewindering und zwei Kappen (einer großen und einer kleinen Kappe) sowie einem Stück sterilisiertem Nylonnetz (Abbildung 1). Die zusammengebaute Säule wird direkt auf das gewünschte Umgebungssubstrat aufgebracht. Die Säule ermöglicht es Mikroben dann, einen Agar-Wachstumsmedium-Pfropfen zu besiedeln, der als "Köder"-Medienpfropfen bekannt ist und sich am Boden der Säule befindet und durch das Netz mit dem Umgebungssubstrat in Kontakt steht. Dieses Stück Nylonmaschenweite schließt andere Bodenbewohner aus, die Bakterien transportieren können, wodurch die Bewegung der Bakterien innerhalb der Säulen auf Pilzautobahnen begrenzt wird. Sobald dieser Köderwopfen besiedelt ist, können sich filamentöse Pilze durch das innere Gitter in der Mitte der Säule ausdehnen und wachsen, das so konzipiert ist, dass ein ungesättigtes System entsteht, das Erde (oder anderen ungesättigten Medien) ähnelt und eine mögliche Kontamination durch das Ködermedium minimiert. Die Pilze wachsen dann auf den Zielmedium-Pfropfen am oberen Ende der Säule zu und besiedeln ihn. Die Säulen können entweder mit bestimmten Pilzisolaten beimpft werden, um ihre Fähigkeit zum Transport von Bakterien zu testen, oder sie können nicht geimpft werden, um zu identifizieren, welche Pilze aus dem Substrat in der Lage sind, Bakterien zu transportieren. Organismen, die das Zielmedium erreichen, können weiter kultiviert, isoliert und Sequenzierungsanalysen unterzogen werden (entweder aus Reinkulturen oder aus gemischten Gemeinschaften unter Verwendung von Amplikon- oder metagenomischen Sequenzierungsansätzen). Insgesamt bieten die Säulen eine standardisierte, reproduzierbare, wiederverwendbare und intuitive Methode zur Untersuchung von Pilzautobahnen in verschiedenen Substraten. Diese Geräte können für die Forschung und als Lehrmittel im Klassenzimmer verwendet werden, und hier bieten wir Unterrichtsschritte für ihre Verwendung an, die auf den in der Vergangenheit durchgeführten Experimenten basieren. Obwohl diese Methode die Standardisierung von Protokollen erleichtert, können das Design und die Konstruktion der Bauelemente für andere Anwendungen und zusätzliche Substrate modifiziert werden.
Die Einzelheiten zu den Reagenzien und der in der Studie verwendeten Ausrüstung sind in der Materialtabelle aufgeführt.
1. Ändern des Säulendesigns, der Materialien und Parameter
2. 3D Bedrucken der Spalten
Abbildung 1: Komponenten der Spalte "Fungal Highway". (A,B) Draufsicht und Seitenansicht der Small Cap, des Gewinderings und der Large Cap (von links nach rechts). (C,D) Draufsicht und Seitenansicht des Small Caps. (E,F) Draufsicht und Seitenansicht des Gewinderings. (G,H) Draufsicht und Seitenansicht der großen Kappe. (I) Ein Nylonnetz-Filterstück (25 μm), das am Ende der Säule platziert und in das Umgebungssubstrat eingesetzt wird, um das Eindringen von Mikrofauna in die Säule zu verhindern. (J) Nicht zusammengesetzte Säule. (K) Zusammengebaute Säule: Das "Köder"-Ende geht in das Substrat, und das "Ziel"-Ende bleibt unbedeckt und außerhalb des Substrats. Bitte klicken Sie hier, um eine größere Version dieser Abbildung anzuzeigen.
3. Reinigung der 3D-gedruckten Säulenkomponenten
4. Sterilisieren der Säulen
5. Vorbereiten der Medien für die Spalten
Abbildung 2: Montageprozess für die Pilz-Autobahnsäulen. Mit einem offenen Ende der Säule selbst wird ein Stopfen herausgeschnitten und eingeführt, und der Forscher dreht die Säule, während sie vom Medium entfernt wird, um sicherzustellen, dass der Stopfen am Ende der Säule bleibt. Dieses Ende wird mit dem kleinen Kappenstück verschlossen. Auf die gleiche Weise wird dann am anderen Ende der Spalte ein Medienstecker hinzugefügt. Über dieses Ende wird dann das Netzstück gelegt und mit dem Gewindering gesichert. Die große Kappe wird dann an diesem "Köder"-Ende über dem Gewindering verwendet. Die Seite mit dem Netz wird in das Umgebungssubstrat eingelegt. Bitte klicken Sie hier, um eine größere Version dieser Abbildung anzuzeigen.
6. Vorbereitung der Pilz-Autobahnsäulen
HINWEIS: Dieser Schritt ist in einer biologischen Sicherheitswerkbank durchzuführen, um die Sterilität der Säulenkomponenten und des Mediums zu erhalten. Abbildung 2 veranschaulicht den Assemblierungsprozess der Pilzautobahn-Säule.
7. Vorinokulieren des Substrats oder des Ködermediums mit einem Pilz von Interesse
HINWEIS: Dieser Schritt ist optional.
8. Vorbereitung der Kontrollbehandlungen und Wiederholungen
9. Hinzufügen der Säule zum Substrat
10. Säule im Substrat belassen
11. Entfernen der Säule vom Substrat
12. Kultivierung von Isolaten aus dem Zielmedium der Säule
13. Subkultivierung zur Isolierung von Mikroorganismen
HINWEIS: Dieser Schritt ist optional.
14. Extraktion von DNA aus der Platte oder direkt aus dem Zielmedium
15. Bewertung der mikrobiellen taxonomischen Diversität im Ziel- und/oder Ködermedium unter Verwendung von Amplikon- oder metagenomischen Sequenzierungsansätzen
16. Analyse der Sequenzierungsdaten
17. Erstellung zusätzlicher Visualisierungen von Taxonomiedaten aus Amplikon- und/oder Metagenom-Ergebnissen
18. Wiederverwendung der Spalten
Die fertig montierte Pilzautobahnsäule ist ca. 5 cm lang (Abbildung 1). Die Säule sollte an keiner Stelle gebrochen sein, und die Kappen und der Gewindering sollten leicht und fest zusammenpassen, um Mikroumgebungen innerhalb der Säule zu schaffen. Das Filtergewebe kann über den Gewindering hinausragen (wie in Abbildung 1 und Abbildung 2 gezeigt) oder es kann mit einer sterilisierten Schere gekürzt werden. Die Agar-Stopfen sollten an jedem Ende der Säule eng anliegen. Beim Einsetzen in das Substrat sollte das Filtergewebe mit dem Substrat in Kontakt kommen und die Säule sollte nicht vollständig vergraben werden.
Säulen wurden zuvor in Pferdemist9 getestet. Die Säulen wurden auch in Schütt- und Rhizosphärenboden an einem Forschungsstandort sowie in kleine Bodenmengen in 50-ml-Röhrchen im Labor eingesetzt (Abbildung 3). Nachdem die Säulen der Pilzautobahn aus dem Substrat entfernt und zerlegt worden waren, war mikrobielles Wachstum sowohl auf dem Köder als auch auf den Stopfen des Zielmediums sichtbar (Beispiele in Abbildung 4A). Bakterien und Pilze wurden mittels Subkulturtechniken aus Ziel- und Ködermedien isoliert (Abbildung 4B), und die auf den Medienpfropfen vorhandenen Mikroben wurden taxonomisch mittels Amplikon-Sequenzierung identifiziert (Abbildung 4C,D). Abbildung 4C,D zeigt die kombinierten Ergebnisse der Amplikon-Sequenzierung über mehrere Experimente hinweg und zeigt, welche Mikroben in der Lage waren, den Zielmedienpfropfen aus Säulen zu erreichen, die dem Pferdemist9 hinzugefügt wurden. Visualisierungen dieser Bakterien- und Pilzdaten wurden generiert, wie in Schritt 17 beschrieben. Die Ergebnisse können auch als relative Abundanzen von Taxa dargestellt werden.
Suboptimale Ergebnisse wurden in Fällen erzielt, in denen die Säulen in Umgebungen mit extrem niedriger Luftfeuchtigkeit hinzugefügt wurden und die Medienstopfen innerhalb weniger Tage vollständig getrocknet wurden, was zu keiner Wiederherstellung besiedelter Mikroben führte (Abbildung 5A). Wir haben auch Fälle gesehen, in denen Mikroben einfach nicht aus dem Zielmedienstecker wachsen (Abbildung 5B), und Fälle, in denen wir nicht genügend Sequenzierungsdaten aus dem Zielmedienstecker für aussagekräftige Analysen gewinnen konnten. Andere Fälle, in denen Pilze aus den Säulen herauswachsen, haben ebenfalls dazu geführt, dass die Experimente wiederholt werden mussten (Abbildung 5C).
Abbildung 3: Beispiele für Säulen, die in Umweltproben in Labor- und Feldumgebungen platziert wurden. (A) Säule in einem 50-ml-Röhrchen mit angefeuchteter Erde in einer Laborumgebung. Auch mit einem Lineal für die Skalierung dargestellt. (B) Säule in den Boden auf dem Feld eingesetzt. (C) Säule, die in das Wurzelnetz einer Pflanze auf dem Feld eingesetzt wird. Bitte klicken Sie hier, um eine größere Version dieser Abbildung anzuzeigen.
Abbildung 4: Repräsentative Ergebnisse erfolgreicher Säulenexperimente. (A) Beispiele für kolonisierte Medienstecker, die aus Säulen extrahiert wurden. (B) Beispiele für Pilzisolate, die aus Zielmedien subkultiviert wurden. Das Substrat war Erde. Top ITS-Sequenz NCBI BLAST-Identität von links nach rechts: Rhizopus azygosporous, Aspergillus novofumigatus, Curvularia subpapendorfii und Phaeomycocentrospora cantuariensis. (C,D) Zirkuläre Kladogramme, die die phylogenetische Vielfalt von (C) Pilz-ITS und (D) bakteriellen 16S-Sequenzen zeigen, die nach mehreren Pilzautobahnexperimenten mit Pferdemist aus dem Zielmedium gewonnen wurden. Die Abschnitte sind farbig und nach Stamm beschriftet, wobei die Endknoten einzigartige Gattungen repräsentieren. Bitte klicken Sie hier, um eine größere Version dieser Abbildung anzuzeigen.
Abbildung 5. Suboptimale Ergebnisse aus Säulenexperimenten. (A) Ein Beispiel für einen ausgetrockneten Medienstopfen, der auf Umgebungsbedingungen mit niedriger Luftfeuchtigkeit zurückzuführen ist. (B) Beispiel für kein mikrobielles Wachstum aus einem Säulenmedienstopfen. (C) Beispiel für ein übermäßiges Wachstum des Pilzes durch die Oberseite (Zielmedium) der Säule. Bitte klicken Sie hier, um eine größere Version dieser Abbildung anzuzeigen.
Bei der Generierung der Säulenkomponenten kann die Auswahl eines 3D-Druckers und des Druckmaterials je nach Verfügbarkeit und gewünschten Materialeigenschaften modifiziert werden17,18. Die Biokompatibilität, die Oberflächenbeschaffenheit, die Autoklavierbarkeit, die Fähigkeit, feinskalige Details zu drucken, und die relative Transparenz wurden bei der Materialauswahl unserer Gruppe berücksichtigt. Andere Merkmale wie Porosität, Hydrophobie, Druckparameter usw. sollten ebenfalls berücksichtigt werden. Vor der endgültigen Auswahl wurden verschiedene Harze getestet (siehe Materialtabelle), und viele biokompatible Materialien eignen sich für den Druck dieser Säulen. Das Material, das für die Konstruktion der Säulenkomponenten gewählt wird, bestimmt, welche Reinigungs-, Nachhärtungs- und Sterilisationsansätze verwendet werden sollten. Nicht alle Materialien sind autoklavierbar, und je nach den Anweisungen des Materialherstellers können ultraviolettes Licht, Bleiche oder andere Sterilisationstechniken erforderlich sein. Einige Sterilisations- oder Reinigungstechniken können auch das gewählte Material beschädigen oder nicht mit ihm kompatibel sein, daher sollte diesen Informationen des Materialherstellers besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Bei 3D-Druckern sind unter anderem die Druckzeit, die Materialkompatibilität, die Größe der Bauplattform, die Drucktechnologie und die Kosten19 zu berücksichtigen. Die 3D-gedruckten Komponenten der Säulen können zerbrechlich sein und bei zu starker Handhabung brechen. Das Gewinde für den Ring und die Kappen kann nicht immer genau übereinstimmen, daher empfehlen wir, zusätzliche Komponenten vor dem Montageschritt zu drucken und zu sterilisieren oder einen Vordruck durchzuführen, um zu testen, wie sich die gewählten Parameter und das gewählte Material auf das Gewindeschneiden auswirken. Die Konstruktionsspezifikationen für das Gewinde innerhalb der Kappen und des Rings müssen je nach gewähltem 3D-Druckmaterial möglicherweise angepasst werden. Die Abmessungen, die Komplexität des Gitters und andere physikalische Merkmale können vor dem Drucken in der CAD-Konstruktionssoftware geändert werden. Die Säule selbst ist 4 cm hoch, und die Gitterstruktur in der Mitte der Säule hat eine 2 mm große Elementarzelle, einen Strebendurchmesser von 0,5 mm und die gesamte Gitterhöhe beträgt 22 mm9. Diese Parameter können angepasst werden, wenn ein Forscher beispielsweise eine größere oder komplexere Gitterstruktur wünscht. Insgesamt ermöglicht die 3D-gedruckte Fertigung dieser Geräte Designflexibilität und stellt gleichzeitig sicher, dass ein einzelnes Design auf standardisierte Weise über Organisationen und Gruppen hinweg verwendet und sogar als Unterrichtsmittel im Klassenzimmer verwendet werden kann9.
Mehrere Schritte im Protokoll können je nach Umgebung oder Versuchsaufbau eine Fehlerbehebung erfordern. Die Autobahnsäulen von Pilzen sind bei niedriger Luftfeuchtigkeit nicht sehr effektiv, da die Medienstopfen schnell austrocknen, bevor sie das Pilzwachstum fördern, was die Dauer der Experimente in diesen Umgebungen begrenzen kann (Abbildung 5A). Zu den Techniken, die die Wirksamkeit der Säulen in Umgebungen mit niedriger Luftfeuchtigkeit verbessert haben, gehören die künstliche Erhöhung der Luftfeuchtigkeit durch Zugabe von Feuchtigkeit zum Substrat und/oder das Versiegeln der Säule und des Substrats in einem sekundären Behälter mit einer Wasserquelle (z. B. einem kleinen Behälter mit reinem Wasser). Die Sanduhrform und die Gitterstruktur wurden integriert, um die Bewegung von Bakterien allein (ohne die Einrichtung einer Pilzautobahn) zu verhindern, falls sich in Umgebungen mit hoher Luftfeuchtigkeit Kondenswasser bilden sollte. Schnell wachsende Pilze können die Oberfläche des Ziel- und Ködermediums überwuchern und sich aus dem oberen oder unteren Teil der Säule herausstrecken (Abbildung 5C). Durch die Verkürzung der Inkubationszeit des Köderpilzes oder der Dauer des Experiments kann diese Überwucherung minimiert oder beseitigt werden. Darüber hinaus besteht eine Einschränkung dieser Geräte darin, dass schnell wachsende Pilze im interessierenden Substrat die Besiedlung von Ködern und Zielmedien durch langsam wachsende Pilze einschränken können, was möglicherweise die beobachteten Wechselwirkungen mit der Autobahn beeinflusst. Einige Pilze, insbesondere langsamer wachsende Pilze, besiedeln das Ködermedium möglicherweise nicht so, dass sie durch den Agar-Pfropfen in die Gitterstruktur hineinwachsen können. Wenn genügend Feuchtigkeit in der Umgebung vorhanden ist, können dünnere Agar-Plugs verwendet werden, um das Wachstum in das Gitter nach der Besiedlung der Köder-Agar-Plugs zu fördern. Das Medium kann danach ausgewählt werden, ob ein Forscher nach Pilz- oder Bakterienwachstum selektieren möchte, aber dies kann die Subkultivierung auch auf Organismen beschränken, die diesen Medientypbevorzugen 20. Wenn im Zielmedium kein Wachstum zu sehen ist, kann es notwendig sein, das Ködermedium oder das Substrat mit einem Pilz zu beimpfen, von dem bekannt ist, dass er Pilzautobahnen bildet.
Im Rahmen dieser Experimente kann eine Metagenom- oder Amplikon-Sequenzierung durchgeführt werden, und beide Strategien vermitteln ihre eigenen Grenzen und Stärken21. Die metagenomische Sequenzierung ist ideal, um zusätzliche genomische Informationen über die Mikroben zu erhalten. Die rückgewinnbare Menge an Nukleinsäuren direkt aus dem Zielmedium kann jedoch sehr gering sein, was die Verwendung von Amplikon-Sequenzierung oder anderen Amplifikationsmethoden vor der Sequenzierung erforderlich machen kann. Amplikon-Sequenzierungsbibliotheken müssen separat erstellt werden (16S und ITS), und diese Methode hat keine taxonomische Auflösung und schränkt die Bewertung von Genommerkmalen oder funktionellem Potenzial ein, die mit metagenomischer Sequenzierung erreicht werden können. Direkte Sequenzierungsmethoden aus den Pfropfen können in Fällen bevorzugt werden, in denen Mikroben nicht subkultiviert werden können. Es wird empfohlen, die Plugs in mehrere Abschnitte aufzuteilen, um sowohl Kultivierungs- als auch Sequenzierungsansätze zu ermöglichen.
Ein Vorteil dieser Geräte ist, dass sie sowohl im Labor als auch im Feld eingesetzt werden können. Es muss besonders darauf geachtet werden, dass die Säulen auf dem Feld aufrecht stehen können und vor Tieren und Umwelteinflüssen geschützt sind, die ihre Platzierung stören könnten. Die Säulen wurden noch nicht in horizontaler Position getestet, d. h. in einer Position, in der sie vollständig von einem Substrat bedeckt sind, und sie wurden nicht in Umgebungen getestet, die starken Regenfällen oder Schnee ausgesetzt sind. Wie oben erwähnt, wurde die Gitterstruktur so konzipiert, dass die Wahrscheinlichkeit, dass Bakterien in Umgebungen mit hoher Luftfeuchtigkeit in das Zielmedium gelangen können, minimiert wird. Es ist jedoch möglich, dass, wenn die Säule größeren Wassermengen ausgesetzt wäre und dieses Wasser die Säule vollständig sättigt, die bakterielle Bewegung in der gesamten Säule unabhängig von vorhandenen Pilzautobahnen erleichtert würde. Für Laborexperimente können die Säulen in konischen 50-ml-Röhrchen, kleinen Mikrokosmen von Substraten, in der Erde um Topfpflanzen, in Boxen oder in anderen kontrollierten Versuchssystemen verwendet werden. Die Säulen wurden erfolgreich in Böden, Rhizosphären und Mist eingesetzt, und ihr Nutzen kann auf andere Substrate wie Laubstreu, Schlamm, Sand, Schnee, Kompost usw. ausgeweitet werden.
Die Spalten der Pilzautobahn ermöglichen eine Reihe von Vergleichen, um diesen BFI-Phänotyp innerhalb verschiedener Probentypen zu verstehen. Der Vergleich der Zusammensetzung der Gemeinschaft zwischen dem Köder und dem Zielmedium kann Aufschluss darüber geben, welche Bakterien Pilzautobahnen nutzen können und welche Pilze als potenzielle Autobahnen dienen können9. Wird die Metagenomsequenzierung eingesetzt, können auch genomische Merkmale untersucht werden, die Organismen vom Köder- vom Zielmedium unterscheiden. Es ist auch möglich, Zielmedien von Säulen zu vergleichen, die in unterschiedlichen Substraten (z. B. Erde versus Mist) oder unter verschiedenen Bedingungen (z. B. Temperatur oder Luftfeuchtigkeit) im selben Substrat platziert wurden. Insgesamt erweitern die Pilzautobahnsäulen die Fähigkeiten früherer Methoden zur Untersuchung dieser Form von BFI und ermöglichen umfangreiche Untersuchungen dieser Interaktionen, die die räumliche Dynamik komplexer Umweltmikrobiome prägen.
Die Autoren haben keine Interessenkonflikte offenzulegen.
Diese Forschung wurde durch einen Science Focus Area Grant des U.S. Department of Energy (DOE), Biological and Environmental Research (BER), Biological System Science Division (BSSD) unter der Fördernummer LANLF59T unterstützt.
Name | Company | Catalog Number | Comments |
50 mL tubes | Greiner BIO-ONE | 5622-7261 | 50 mL tubes for performing column experiments in the lab |
90 mm Petri dishes | Thermo Scientific Nunc | 08-757-099 | Petri dishes for preparation of agar and for microbial growth |
Asiga Freeform Pico Plus 39 digital light processing (DLP) 3D printer | Asiga Germany | Freeform Pico Plus 39 | 3D printer used to generate batches of the columns; other 3D printers can be used |
Autoclave | Fisher Scientific | LS40F20 | Benchtop autoclave to sterilize the column components |
Beaker | Fisher Scientific | FB100600 | 600 mL beaker for various uses throughout the protocol |
Dental LT Clear Resin V2 | Formlabs | RS-F2-DLCL-02 | Alternative resin for 3D printing that was tested |
Dental Surgical Guide Resin | Formlabs | RS-F2-SGAM-01 | Was used to generate the columns discussed in manuscript; Other photosensitive resins can be used in place of this material |
DNA Low Bind 1.5 mL tubes | Eppendorf | 13-698-791 | Tubes used for various preparations including nucleic acid extractions |
DNA/RNA shield preservative | Zymo Research | R1100-50 | Preservative used prior to nucleic acid extractions |
EDGE Bioinformatics | Open source; Developed by the Los Alamos National Laboratory (LANL) | n/a | Bioinformatics platform for processing amplicon data |
FastDNA spin kit for soil | MP Biomedicals LLC | 116560200-CF | DNA extraction kit option for soil |
Forceps | Fisher Scientific | 10-300 | Forceps that can be sterilized |
Formlabs BioMed Clear Resin | Formlabs | RS-F2-BMCL-01 | Alternative resin for 3D printing that was tested |
Formlabs Form 3B+ stereolithography (SLA) 3D printer | Formlabs | Form 3B+ | Alternative 3D printer |
Formlabs IBT Resin | Formlabs | RS-F2-IBCL-01 | Alternative resin for 3D printing that was tested |
Inoculating Loops | Fisher Scientific | 22-363-598 | Used to isolate/transfer microbes |
Malt Extract Agar (MEA) | Criterion | 89405-654 | A media type used in columns |
MiSeq sequencer + MiSeq sequencing kit | Illumina | SY-410-1003 | Can use other sequencers |
Mortar & Pestle | Fisher Scientific | FB961K; FB961A | Can use any common mortar & pestle that can be sterilized between uses |
NEBNext Ultra II DNA Library Prep Kit for Illumina | New England Biolabs | E7805S | Library prep kit for metagenomic sequencing |
Nextera XT DNA Library Preparation Kit (24 samples) | Illumina | FC-131-1024 | Library prep kit for amplicon sequencing |
NMDC EDGE | Open source: Developed by the National Microbiome Data Collaborative (NMDC) | n/a | Bioinformatics platform for processing metagenomic data |
Nylon mesh | Sefar | 03-25/19 | The mesh used as part of the column construction |
Pipette tips | Rainin | 30807966 | Can use many different sterilized pipette tips for the protocol steps |
Potato Dextrose Agar | Cole Parmer | EW-14200-28 | A media type used in columns |
QIIME2 | Open source | n/a | Software for processing amplicon data |
Qubit dsDNA HS assay kit | Thermo Fisher Scientific | Q32851 | Used to quantify DNA after extractions |
Qubit Fluorometer | Thermo Fisher Scientific | Q33238 | Used to quantify DNA after extractions |
Quick-DNA Fungal/Bacterial Miniprep Kit | Zymo Research | D6005 | DNA extraction kit option that works with both bacteria and fungi |
R2A agar | BD Difco | 218263 | A media type used in columns (bacterial media) |
Rack for 50 mL tubes | Fisher Scientific | 03-448-11 | Rack to hold 50 mL tubes upright |
Scissors | Fisher Scientific | 12-000-155 | Fine precision scissors that can be sterilized |
Sodium carboxymethyl cellulose medium | Aldrich | 419273-100G | A media type used in columns |
SolidWorks CAD software | SolidWorks | n/a | Software used to design the columns |
Trowel scoop | Fisher Scientific | S41701 | To make a depression in the substrate prior to adding the column |
UltraPure DNase/RNase-Free Distilled Water | Invitrogen: ThermoFisher Scientific | 10977015 | Water for the ultrasonicator water bath |
Ultrasonicator | Fisher Scientific | FB-11201 | Ultrasonicator for cleaning the columns |
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