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Organoid-Fibroblasten-Kokulturen bieten ein Modell zur Untersuchung der In-vivo-Stammzellnische . In dieser Arbeit wird ein Protokoll für ösophageale Organoid-Fibroblasten-Kokulturen beschrieben. Zusätzlich wird die Whole-Mount-Bildgebung verwendet, um die Fibroblasten-Organoid-Interaktion sichtbar zu machen.
Epitheliale Stamm- und Vorläuferzellen tragen zur Bildung und Aufrechterhaltung der Epithelbarriere während des gesamten Lebens bei. Die meisten Stamm- und Vorläuferzellpopulationen sind an anatomisch unterschiedlichen Orten versteckt, was exklusive Interaktionen mit Nischensignalen ermöglicht, die die Stammzellität erhalten. Während die Entwicklung von epithelialen Organoidkulturen ein leistungsfähiges Werkzeug zum Verständnis der Rolle von Stamm- und Vorläuferzellen bei Homöostase und Krankheit darstellt, fehlt die Interaktion innerhalb der Nischenumgebung weitgehend, was die Identifizierung von Faktoren, die das Verhalten von Stammzellen beeinflussen, erschwert. Fibroblasten spielen eine Schlüsselrolle bei der Steuerung des Schicksals von Epithelstamm und Vorläufer. In dieser Arbeit wird ein umfassendes Organoid-Fibroblasten-Kokulturprotokoll vorgestellt, das die Abgrenzung von Fibroblasten-Subpopulationen in der Erneuerung und Differenzierung von Ösophagusvorläuferzellen ermöglicht. In diesem Protokoll wird eine Methode beschrieben, um sowohl Epithelzellen als auch Fibroblasten parallel aus der Speiseröhre zu isolieren. Es werden verschiedene fluoreszenzaktivierte Zellsortierstrategien beschrieben, um sowohl die ösophagealen Vorläuferzellen als auch die Fibroblasten-Subpopulationen aus transgenen Reporter- oder Wildtyp-Mäusen zu isolieren. Dieses Protokoll bietet einen vielseitigen Ansatz, der an die Isolierung spezifischer Fibroblasten-Subpopulationen angepasst werden kann. Die Etablierung und Passage von ösophagealen epithelialen Organoid-Monokulturen ist in diesem Protokoll enthalten und ermöglicht einen direkten Vergleich mit dem Co-Kultursystem. Darüber hinaus wird ein 3D-Clearing-Ansatz beschrieben, der eine detaillierte Bildanalyse von Epithel-Fibroblasten-Interaktionen ermöglicht. Insgesamt beschreibt dieses Protokoll eine vergleichende und relativ hohe Durchsatzmethode zur Identifizierung und zum Verständnis von Nischenkomponenten von Ösophagusstammzellen in vitro.
Organoide werden als 3D-In-vitro-Assays verwendet, um Stamm- und Vorläuferzellen zu charakterisieren und die Signalsignale zu verstehen, die von den zellulären Komponenten der Stammzellnischeabgeleitet werden 1,2,3,4. Ösophagusorganoide der Maus wurden erstmals 2014 beschrieben, und mehrere Arbeiten haben Wachstumsfaktoren wie R-Spondin (RSPO), NOGGIN und epidermalen Wachstumsfaktor (EGF) identifiziert, die für die Aufrechterhaltung und Passage von ösophagealen Organoiden erforderlich sind 5,6,7, wobei argumentiert wird, dass ähnliche Signalsignale für in vivo erforderlich sind Erneuerung der Vorläuferzellen. Wachstumsfaktoren werden jedoch häufig in unphysiologischen Konzentrationen hinzugefügt, was zu organoiden Wachstumsbedingungen führt, die nicht unbedingt die In-vivo-Signalumgebung widerspiegeln.
Fibroblasten sind heterogene Stromazellpopulationen, die die Eigenschaften von Vorläuferzellen in vielen Stammzellnischen unterstützen8. Die Kombination von epithelialen Vorläuferzellen und Fibroblasten in derselben Organoidkultur ermöglicht die Bildung von Organoiden in reduzierten Konzentrationen exogen supplementierter Wachstumsfaktoren. Organoide Kokultursysteme aus intestinalen und hepatischen Epithelien werden beschrieben, aber ein Protokoll zur Etablierung ösophagealer Organoid-Fibroblasten-Kokulturen steht noch aus 9,10,11.
In diesem Protokoll werden zwei fluoreszenzaktivierte Zellsortierungsstrategien (FACS) für Fibroblasten aus der Speiseröhre beschrieben, die entweder transgene PdgfrαH2BeGFP-Mäuse 12 oder Wildtyp-Mäuse mit klassischer Antikörperfärbung verwenden. Verschiedene Subpopulationen von Fibroblasten können mit Hilfe von Markern der Zelloberfläche isoliert werden, was dem Protokoll Flexibilität verleiht. Darüber hinaus wird ein 3D-Fluoreszenz-Bildgebungsverfahren verwendet, das die Organoid-Morphologie bewahrt, um Fibroblasten-Organoid-Wechselwirkungen zu charakterisieren. Organoid-Clearing bietet eine schnelle Methode, um die Lichteindringtiefe in die Organoide zu erhöhen, die Visualisierung von Organoid-Fibroblasten-Verbindungen zu verbessern und die Rekapitulation der Organoidstruktur in ihrer Gesamtheit zu ermöglichen. Dieses Protokoll kombiniert die Ösophagus-Organoid-Co-Kultur mit einer Whole-Mount-Imaging-Strategie und ermöglicht so die funktionelle Charakterisierung der Fibroblasten-Organoid-Interaktion.
Tierversuche für diese Studie wurden von Stockholms Norra djurförsöksetiska nämnd genehmigt (ethische Genehmigung Nr. 14051-2019). Die Tiere wurden unter pathogenfreien Bedingungen nach den Empfehlungen der Federation of European Laboratory Animal Science Association untergebracht.
1. Vorbereitung
2. Dissektion und Trennung von Ösophagusepithel und Stroma
Anmerkungen: Stellen Sie sicher, dass alle Instrumente, die für die Präparation und Gewebeaufbereitung verwendet werden, steril sind. Bereiten Sie 2 ml Dissoziationslösung (siehe Materialtabelle) in Hanks' balancierter Salzlösung (HBSS) pro drei Speiseröhren vor.
3. Isolierung von ösophagealen Vorläuferzellen
HINWEIS: Die Isolierung von ösophagealen Vorläuferzellen (Schritt 2) und Fibroblasten (Schritt 3) kann gleichzeitig durchgeführt werden. Bereiten Sie ein 50-ml-Röhrchen mit 1 % FBS in HBSS (1 % FBS) vor.
4. Isolierung von Fibroblasten aus der Stromaschicht
5. Etablierung und Kultivierung von Ösophagusorganoiden
HINWEIS: Vorwarmes ER-niedrig (Organoid-Co-Kultur), ENR-Medium (Organoid) (Beschreibung siehe Tabelle 1) und eine 48-Well-Platte bei 37 °C. Legen Sie die aufgetaute Matrix (vorbereitet in Schritt 1) aliquot auf Eis. Es wird empfohlen, die hier bereitgestellte Matrix (siehe Materialtabelle) für die Ösophagus-Organoidkultur der Maus zu verwenden, da andere Matrixmarken die Effizienz der Organoidbildung negativ beeinflussen.
6. Passage von Organoiden
HINWEIS: Die Weitergabe von Organoiden, die in Co-Kultur gezüchtet wurden, führt zum Verlust von Fibroblasten. Daher wird empfohlen, ENR-Medium für alle Organoide zu verwenden, wenn sie durchgelassen werden. ENR, PBS und eine 48-Well-Platte bei 37 °C vorwärmen.
7. Organoid-Verarbeitung für die Färbung ganzer Einrichter
Anmerkungen: Beschichten Sie die Spitzen und Röhrchen vor Gebrauch mit 10 % FBS in PBS, um zu vermeiden, dass Organoide an Kunststoffen haften. Bei Pipettenspitzen reicht es aus, vor der Verwendung der Spitze ein- oder zweimal in 10%iger FBS/PBS-Lösung auf und ab zu pipettieren. Füllen Sie bei Röhrchen das Röhrchen mit 10 % FBS/PBS und entfernen Sie dann die Lösung.
Die Speiseröhre ist in verschiedene Schichten unterteilt: Epithel, Lamina propria, Submukosa und Muscularis externa (Abbildung 1A). Fibroblasten befinden sich in der Submukosa und der Lamina propria, die als Stroma bezeichnet werden. Bei diesem Protokoll wird die Muscularis externa mechanisch entfernt (Abbildung 1B), was nicht zu einem Verlust der im Stroma befindlichen Fibroblasten (PdgfrαH2BeGFP+) führt (Abbildung 1C). Vor der Dissoziation wird das Epithel vom Stroma getrennt, so dass zwei Gewebesegmente entstehen (Abbildung 1B). Die Trennung der beiden Schichten bietet die Möglichkeit, die Dissoziationszeit für die robustere Epithelschicht im Vergleich zur fragilen Stromaschicht zu verlängern. Auf diese Weise wird ein effizientes Isolationsprotokoll etabliert, das sowohl lebensfähige epitheliale Vorläuferzellen als auch stromale Fibroblasten liefert (Abbildung 1B). Die Vorläuferzellen des Ösophagus werden anhand ihrer hohen INTEGRIN-β4- und E-CADHERIN-Expression sortiert (Abbildung 1C,D).
Subpopulationen von Fibroblasten können mit Hilfe verschiedener Marker isoliert werden. In diesem Protokoll wird eine Strategie zur Isolierung von Fibroblasten vorgestellt, die auf den häufig verwendeten Fibroblastenmarkern PDGFRα und DPP4 (CD26) basiert. Die Isolierung entweder durch die PdgfrαH2BeGFP-Reporterexpression oder den DPP4-Antikörper zeigt, dass etwa 50% der isolierten Zellen Fibroblasten sind (Abbildung 1E,F). Darüber hinaus sind 70% der PDGFRα+-Fibroblasten DPP4+, was darauf hindeutet, dass eine weitgehend überlappende, aber nicht identische Fibroblastenpopulation erhalten wird. Nach der Isolierung von Epithel- und Stromazellpopulationen werden Ösophagusvorläuferzellen entweder allein oder zusammen mit Fibroblasten in einer Matrixkuppel kultiviert. Um den Beitrag von Fibroblasten zur Organoidbildung zu untersuchen, wird die Co-Kultur in einem wachstumsfaktorreduzierten Medium beibehalten (Abbildung 1G).
Ösophagus-Vorläuferzellen bilden Organoide in Gegenwart von EGF, NOGGIN und RSPO (ENR). Entfernen von NOGGIN und Reduzierung der RSPO-Menge (25 ng/μl; ERniedrig) ist ausreichend, um die Bildung von Organoiden zu verhindern (Abbildung 2A). Interessanterweise stellt die Zugabe von DPP4+- oder PDGFRα+-Fibroblasten zu den Vorläuferzellen des Ösophagus imER-Low-Medium die Fähigkeit zur Organoidbildung wieder her, was eine unterstützende Funktion für beide Fibroblastenpopulationen zeigt (Abbildung 2A-D). Die Visualisierung des PdgfrαH2BeGFP-Transgens zeigt, dass Fibroblasten während der Organoidbildung in engem Kontakt mit den epithelialen Vorläuferzellen stehen (Abbildung 2A). An Tag 6 sind PdgfrαH2BeGFP+ Fibroblasten noch reichlich in der Co-Kultur vorhanden. Fibroblasten sind in der gesamten Kuppel vorhanden, in der Nähe und Berührung der Organoide (vollständiger Pfeil) oder an den Organoiden befestigt (Pfeilspitze; Abbildung 2D).
Die Färbung des gesamten Mount zeigt eine 3D-Darstellung der Wechselwirkung der Fibroblasten mit den Organoiden (Abbildung 3). Es ist zwar möglich, das gesamte Einbettungsprotokoll ohne die Verwendung einer Clearing-Lösung durchzuführen, aber es verringert die Transparenz und die Laserdurchdringung des Organoids (Abbildung 3B, z-Ansicht). Bei der Montage von Organoiden hilft der Abstandshalter, die Organoidmorphologie zu erhalten. Im Gegensatz dazu flacht das Deckglas direkt auf den Organoiden (ohne Abstandshalter) die Organoide ab und führt zum Verlust der Organoidstruktur (Abbildung 3A,B).
Sowohl die DPP4+- als auch die PDGFRα+-Fibroblasten sind um die Organoide gewickelt (Abbildung 3C, Video1 und Video 2). Die Differenzierung von ösophagealen Organoiden kann anhand verschiedener Marker beurteilt werden. Abbildung 4 zeigt, dass das bereitgestellte Färbeprotokoll sowohl für leichter zu färbende Keratine (KRT14/13) als auch für schwieriger zu färbende Transkriptionsfaktoren (TRP63/KLF4) geeignet ist. Das Co-Kultur-Protokoll erzeugt Organoide mit einem ähnlichen Differenzierungsmuster, wie es in vivo13,14 gezeigt wurde und wie es in Organoiden beobachtet wurde, die in ENR-Medium gezüchtet wurden. KRT14+ oder TRP63+ Vorläuferzellen bilden die äußere Schicht und KRT13+ oder KLF4+ differenzierte Zellen orientieren sich nach innen.
Dieses Protokoll bietet ein Werkzeug, um die Nische der Ösophagusstammzellen in vitro zu untersuchen und die Interaktion zwischen Organoiden und Fibroblasten sichtbar zu machen. Durch die Implementierung eines Protokolls zur Isolierung von Fibroblasten mit Hilfe von Antikörpern ist die Methode anpassungsfähig und kann zur Untersuchung von Fibroblasten-Subpopulationen verwendet werden, ohne dass transgene Mäuse benötigt werden.
Abbildung 1: Isolierung von Vorläuferzellen und Fibroblasten-Subpopulationen aus der Speiseröhre. (A) Schematische Übersicht über die verschiedenen Schichten in der Speiseröhre. Das Stroma enthält die Lamina propria und die Submukosa. (B) Schematische Übersicht über das Isolationsprotokoll. Der Muskel (Muscularis externa) wird mechanisch mit einer Pinzette entfernt; Die verbleibende Speiseröhre wird aufgeschnitten und in Thermolysin inkubiert, um die Epithelschicht vom Stroma zu trennen. Epithel und Stroma werden getrennt, mechanisch zerkleinert und enzymatisch zu einzelligen Suspensionen verdaut. Dissoziierte Zellen werden dann gefärbt und für FACS präpariert. (C) Querschnitt durch die Speiseröhre, der von der Muscularis externa abgestreift wurde, zeigt PdgfrαH2BeGFP+ Fibroblasten im Stroma. Die doppelt positiven Zellen INTEGRIN-β4 (ITGβ4) und E-CADHERIN (ECAD) sind die epithelialen Vorläuferzellen der Speiseröhre. Maßstabsbalken = 100 μm. (D) Repräsentatives durchflusszytometrisches Diagramm der Epithelzellisolierung, das den prozentualen Anteil lebender Zellen (oberes Bild) aller Einzelzellen zeigt. Das untere Bild zeigt den prozentualen Anteil der isolierten ITGβ4+ ECAD+ Vorläuferzellen (Prog.) aus allen lebenden Zellen. (E) Repräsentatives durchflusszytometrisches Diagramm der Stromazellisolierung, das den prozentualen Anteil lebender Zellen zeigt (oberes linkes Feld). Repräsentative durchflusszytometrische Diagramme, die den prozentualen Anteil der isolierten DPP4+-Fibroblasten (Fibr.; oben rechts) und Pdgfrα+-Fibroblasten (unten links) an allen lebenden Zellen zeigen. 70% der Pdgfrα+ Fibroblasten sind ebenfalls DPP4+ (unten rechts). (F) Repräsentatives durchflusszytometrisches Diagramm des Stromas mit DPP4+-Zellen (2,5 %), DPP4+-PDGFRα+-Zellen (37,5 %) und reinen PDGFRα+-Zellen (17,7 %). Die Prozentsätze beziehen sich auf alle lebenden Zellen. (G) Nur Epithelzellen werden in Gegenwart von 50 ng/μL EGF, 100 ng/μL NOGGIN und 250 ng/μL RSPO (ENR) oder zusammen mit Fibroblasten in Gegenwart von EGF und einer niedrigen Konzentration von RSPO (25 ng/μL) in eine Matrixkuppel plattiert. Bitte klicken Sie hier, um eine größere Version dieser Abbildung zu sehen.
Abbildung 2: Repräsentative Ergebnisse von Organoid-Kokulturen. (A) Hellfeldbilder, die das Wachstum der Organoide von Tag 1 bis Tag 6 zeigen. Die Hellfeldbilder mit den Organoiden, die mit PdgfrαH2BeGFP+ Fibroblasten kokultiviert wurden, zeigen auch das nukleäre eGFP-Signal. Maßstabsbalken = 25 μm. (B) Hellfeldbilder der gesamten Matrixkuppel an Tag 6. Die linke Spalte zeigt Organoid-Co-Kulturen, die in Gegenwart von Pdgfrα+-Fibroblasten in ER-niedrigem oderE-niedrigem R-Low-Medium gezüchtet wurden. Die mittlere Säule zeigt Organoid-Kokulturen, die in Gegenwart von DPP4+-Fibroblasten inER-niedrigem oderE-niedrigemR-Low-Medium gezüchtet wurden. Die rechte Spalte zeigt organoide Monokulturen, die in ENR-Medium gezüchtet wurden. ENR-Medium = EGF (50 ng/μl), NOGGIN (100 ng/μl) und RSPO (250 ng/μl). ERniedrig = EGF und 25 ng/μL RSPO. E niedrigRniedrig = 5 ng/μL EGF und 25 ng/μL RSPO. Maßstabsbalken = 500 μm. (C) Diagramm mit der Effizienz der Organoidbildung (%) (d. h. der Prozentsatz der Zellen, die unter verschiedenen Kulturbedingungen Organoide bilden). Jeder Punkt stellt eine Matrixkuppel dar, und der Balken stellt den Mittelwert aller Punkte pro Bedingung dar. (D) Hellfeld- und Fluoreszenzbild von Tag-6-Organoiden, die mit PdgfrαH2BeGFP+-Fibroblasten kokultiviert wurden. PdgfrαH2BeGFP+-Fibroblasten sind in der gesamten Kuppel vorhanden, an die Organoide gebunden (Pfeilspitze) und nicht gebunden, aber in Kontakt mit den Organoiden (vollständiger Pfeil). Maßstabsbalken = 250 μm. Bitte klicken Sie hier, um eine größere Version dieser Abbildung zu sehen.
Abbildung 3: Whole-Mount-Färbeprotokoll zur Untersuchung von Fibroblasten-Organoid-Wechselwirkungen . (A) Schematische Übersicht über das gesamte Mount-Immunfluoreszenzprotokoll. AB = Antikörper. (B) Immunfluoreszenzbild einer ungeklärten Ganzbettfärbung, die eine verringerte Transparenz und Durchdringung des Laserlichts im Vergleich zu den geklärten Organoiden zeigt. Das Fehlen eines Abstandshalters führt zu einer Abflachung des Organoids und zu einem Verlust der Organoidmorphologie. (C) Ganzbettbilder der kokultivierten Organoide zeigen 3D-Oberflächen der Organoide mit VIMENTIN+ Fibroblasten (Fibr.), die um das Organoid gewickelt sind und in engem Kontakt mit ihm stehen. 3D-Querschnitte und 2D-Ebenenbilder zeigen das Lumen des Organoids. Maßstabsbalken = 50 μm. Bitte klicken Sie hier, um eine größere Version dieser Abbildung zu sehen.
Abbildung 4: Whole-Mount-Bilder zeigen unterschiedliche basale und suprabasale Zellpopulationen . (A) Whole-Mount-Färbung von mono- und kokultivierten Organoiden mit PdgfrαH2BeGFP+-Fibroblasten mit KRT14+ Basalzellen in der äußeren Schicht und KRT13+ differenzierten suprabasalen Zellen. Maßstabsbalken = 50 μm. (B) Ganzbettfärbung von mono- und kokultivierten Organoiden mit PdgfrαH2BeGFP+ Fibroblasten mit TRP63+ Basalzellen in der äußeren Schicht und KLF4+ differenzierten suprabasalen Zellen. Maßstabsbalken = 50 μm. Bitte klicken Sie hier, um eine größere Version dieser Abbildung zu sehen.
Tabelle 1: Tabelle, in der die Bestandteile der Organoid-Nährmedien beschrieben sind. Bitte klicken Sie hier, um diese Tabelle herunterzuladen.
Video 1: PdgfrαH2BeGFP+ Fibroblast umhüllt und in engem Kontakt mit dem Organoid. Das Video begleitet die obere Tafel von Abbildung 3C. Der Maßstabsbalken in Abbildung 3C beträgt 50 μm und das Organoid hat einen Durchmesser von ~120 μm. VIMENTIN ist in Weiß, E-CADHERIN in Rot, PdgfrαH2BeGFP in Grün und DAPI in Blau dargestellt. Bitte klicken Sie hier, um dieses Video herunterzuladen.
Video 2: DPP4+-Fibroblasten, die um das Organoid gewickelt sind und in engem Kontakt mit ihm stehen. Das Video ist dem unteren Bereich von Abbildung 3C beigefügt. Der Maßstabsbalken in Abbildung 3C beträgt 50 μm und das Organoid hat einen Durchmesser von ~120 μm. VIMENTIN ist in weiß, E-CADHERIN in rot und DAPI in blau dargestellt. Bitte klicken Sie hier, um dieses Video herunterzuladen.
Das hier vorgestellte Protokoll etabliert ein in vitro Modell zur Untersuchung funktioneller ösophagealer Epithel-Fibroblasten-Interaktionen.
Die Epithelschicht ist vom Stroma getrennt, was ein optimiertes Dissoziationsprotokoll sowohl für das epitheliale als auch für das stromale Kompartiment ermöglicht. Trotz Optimierung des epithelialen Dissoziationsprotokolls bleiben Gewebeklumpen sichtbar. Wenn Sie alle 15 Minuten kräftig auf und ab pipettieren, verringert sich die Anzahl und Größe der Klumpen erheblich. Andere Protokolle verwenden Trypsin, um die Epithelschicht weiter zu dissoziieren 5,6. Hier wird die Verwendung von Trypsin oder eine weitere Verlängerung der Dissoziationszeit nicht empfohlen, da dies tendenziell zu einer verringerten Lebensfähigkeit der Epithelzellen und einer verminderten Effizienz der Organoidbildung führt. Im Gegensatz zum Epithel ist das Stroma leicht dissoziierbar, und 30 min in Dissoziationslösung führen zu einer einzelligen Suspension mit ~90% Fibroblastenviabilität (Abbildung 1E). Der Ausschluss des epithelial-stomalen Trennschritts im Protokoll verlängert die Dissoziationszeit erheblich, was zu einer verringerten Lebensfähigkeit der Fibroblasten und einer geringeren Ausbeute an Epithelzellen führt. Darüber hinaus bietet die Trennung des Epithels vom Stroma die Möglichkeit, die Zellzahlen jeder Population zu bestimmen und Epithelzellen und Fibroblasten aus verschiedenen Mauslinien beim Aufbau der Kokulturen zu mischen.
Die Untersuchung der Funktion von Fibroblasten auf das Organoidwachstum ist eine häufig verwendete Methode in der Stammzellbiologie 9,10,11,15,16. Etablierte Co-Kultivierungsmedien sind entweder DMEM, das mit 10 % fetalem Kälberserum (FCS)9,15 oder wachstumsfaktorreduziertem Medium10,16 ergänzt wird. In diesem Protokoll wird das wachstumsfaktorreduzierte Medium verwendet, um die Bedingungen in der In-vivo-Stammzellnische nachzuahmen, in der die Fibroblasten weitgehend ruhen. FCS ist ein wachstumsfaktorreiches Serum, das zu einer Aktivierung und Proliferation von Fibroblasten in den Kokulturen führt, was wahrscheinlich einem Fibroblastenzellzustand entspricht, der sich vom In-vivo-Zustand unterscheidet. Durch den Ausschluss von FCS und die Reduzierung von Wachstumsfaktoren, so dass das Medium allein (ERlow) das Organoidwachstum nicht unterstützt und die Proliferation der Fibroblasten nicht stimuliert, ist es möglich, die Wirkung der Fibroblasten auf das Organoidwachstum zu isolieren. In diesem Medium wird NOGGIN entfernt und RSPO auf ein Minimum reduziert (10% RPSO). Sowohl NOGGIN als auch RSPO haben sich als essentiell für das Wachstum von Organoiden in der Speiseröhre erwiesen6. EGF wurde im Co-Kulturmedium beibehalten, da es das Organoidwachstum selbst nicht unterstützt. Fibroblasten sind aber auch in der Lage, das Organoidwachstum in einem EGF-reduzierten Medium (Elow Rlow; Abbildung 2B,D).
Organoide Kokulturen können nicht durch Passage aufrechterhalten werden, da Fibroblasten während der Trypsinisierung verloren gehen. Die Organoid-Passage wurde jedoch in das Protokoll aufgenommen, da ösophageale Organoide beibehalten, erweitert und für weitere Experimente als Monokulturen verwendet werden können. Weitergegebene Organoide aus Monokulturen können verwendet werden, um Kokulturen mit frisch isolierten Fibroblasten aufzubauen. Ein Nachteil bei der Verwendung von Primärzellen ist die Anzahl der Mäuse, die benötigt werden, um mehrere Organoid-Kokulturen aufzubauen. Wenn man sich auf kleine Subpopulationen von Fibroblasten konzentriert, ist die Anzahl der erhaltenen Kokulturen begrenzt. In anderen Protokollen werden Fibroblasten zunächst in Kultur vermehrt, bevor sie zum Aufbau von Organoid-Kokulturen verwendet werden10. Fibroblasten verändern jedoch ihre Morphologie und Identität während der Passage, wie die Verwendung von primären Haut- und kardialen Fibroblasten zeigt17,18. Die konventionelle 2D-Passage von ösophagealen Fibroblasten führt sowohl zu Veränderungen der Morphologie als auch des Phänotyps, was zeigt, dass die In-vitro-Anreicherung von Fibroblasten nicht für Kokulturen geeignet ist, die darauf abzielen, die endogene Stammzellnische zu phänokopieren.
Die Whole-Mount-Färbung bietet ein Werkzeug zur Aufrechterhaltung und Visualisierung der Fibroblasten-Organoid-Interaktion. Es sollte beachtet werden, dass zwar nicht alle Organoide direkt an Fibroblasten gebunden sind, die meisten Organoide jedoch in Kontakt mit Fibroblasten stehen (siehe Abbildung 2C). Um die Wechselwirkungen zwischen Epithel und Fibroblasten aufrechtzuerhalten, ist es wichtig, die Organoide mit Vorsicht zu behandeln und heftiges Pipettieren, Vortexing und Hochgeschwindigkeitsschleudern zu vermeiden. Eine optimale Fixierung ist wichtig, um die 3D-Gewebearchitektur aufrechtzuerhalten und die endogene Fluoreszenz zu erhalten. Eine 30-minütige Fixierung reicht aus, um das H2BeGFP-Signal zu erhalten, und ist optimal für die in diesem Protokoll verwendeten Antikörper, dies kann jedoch zwischen den verwendeten Fluorophoren und Antikörpern variieren. Das Löschen der Organoide reduziert die Lichtstreuung und verbessert die Visualisierung der gesamten 3D-Struktur erheblich. Da die Organoide klein sind, ist die Reinigung einfach und schnell; Die Abbildung ganzer Organoide mit konfokaler Laser-Scanning-Mikroskopie kann jedoch zeitaufwändig sein, da mehrere Z-Stapel hergestellt werden müssen. Konfokale Mikroskope, wie die rotierende Scheibe, können verwendet werden, um die Bildgebungszeit zu verkürzen.
Insgesamt bieten ösophageale Organoide, die in Gegenwart von Fibroblasten gezüchtet werden, ein wertvolles Werkzeug, um Aspekte der Nische der ösophagusalen Stammzellen zu verstehen. Darüber hinaus bietet das Whole Mount Clearing eine zugängliche Methode, um die Wechselwirkung zwischen Fibroblasten und Organoiden zu visualisieren.
Die Autoren erklären, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Diese Studie wurde vom ERC StG TroyCAN (851241) unterstützt. E.E. ist Postdoktorandin des Cancerfonden. M.G. ist Ragnar Söderberg Fellow und Cancerfonden Junior Investigator. Wir sind dankbar für die technische Unterstützung durch die Kerneinrichtungen des Karolinska-Instituts, einschließlich der Biomedicum Flow Cytometry Core Facility, des Biomedicum Imaging Core (BIC) und der Comparative Medicine Biomedicum (KMB) Tiereinrichtung. Wir danken den Mitgliedern des Genander-Labors für die sorgfältige Lektüre und Kommentierung des Protokolls.
Name | Company | Catalog Number | Comments |
B-27 Supplement (50X), serum free | Thermo Fisher (Gibco) | 17504001 | |
Corning Matrigel Growth Factor Reduced (GFR) Basement Membrane Matrix | fisher scientific | 356231 | |
Dimethyl sulfoxide | Sigma-Aldrich | 276855-100ML | |
DMEM/F-12 | Thermo Fisher (Gibco) | 11320074 | |
DPBS | Thermo Fisher (Gibco) | 14190250 | |
Fetal Bovine Serum | Sigma-Aldrich | F7524 | |
GlutaMAX Supplement | Thermo Fisher (Gibco) | 35050061 | |
HBSS, no calcium, no magnesium, no phenol red | Thermo Fisher (Gibco) | 14175-129 | |
Normal Donkey Serum | Jackson Immuno | 017-000-121 | |
Penicillin-Streptomycin (10,000 U/mL) | Thermo Fisher (Gibco) | 15140122 | |
Triton X-100 solution | Merck | 93443-100ML | |
Trypsin-EDTA (0.25%), phenol red | Thermo Fisher (Gibco) | 25200-056 | |
Chemicals, Peptides, and recombinant proteins | |||
DAPI Solution | Thermo Fisher | 62248 | |
Dissociation solution: 0.25 mg/ml Liberase TM, 0.25 mg/ml Dnase in HBSS | |||
Dnase I | Sigma-Aldrich | 11284932001 | |
Formaldehyde, 37%, with 10-15% methanol | Sigma-Aldrich | 252549-1L | |
Liberase | Sigma-Aldrich | 5401127001 | |
N-Acetyl-cysteine | Sigma-Aldrich | A9165-25G | |
Noggin murine | Peprotech | 250-38 | |
RapiClear 1.47 | SunJin Lab | #RC147001 | |
Recombinant Mouse EGF Protein, CF | R&D systems | 2028-EG-200 | |
R-spondin-1 murine | Peprotech | 315-32 | |
SYTOX Blue Dead Cell Stain | Thermo Fisher | S34857 | |
Thermolysin | Sigma-Aldrich | T7902-25MG | |
Y-27632 dihydrochloride | Sigma-Aldrich | Y0503-5MG | |
Plastic & Glassware | |||
Corning Sterile Cell Strainers 40um | VWR | 15360801 | |
Corning Sterile Cell Strainers 70um | VWR | 431751 | |
Menzel Deckgläser/ cover slips | Thermo Fisher | Q10143263NR15 | |
SafeSeal reaction tube, 1.5 mL, PP | Sarstedt | 72.706 | |
Snap Cap Low Retention Microcentrifuge Tubes 0.6 mL | Thermo Fisher | 3446 | |
SuperFrost Slides | VWR | 631-9483 | |
Tools | |||
0.05 mm 4 circular well iSpacer | SunJin Lab | #IS204 | |
Dumont #5 forceps, biology tip | F.S.T | 11252-20 | |
ImmEdge Pen | VectorLaboratories | H-4000 | |
Spring Scissors Angled to Side Ball Tip 8mm Cutting Edge | F.S.T | 15033-09 | |
Instruments | |||
Confocal microscope Stellaris 5 | Leica | ||
Dissection microscope ZEISS Stemi 305 | Zeiss | ||
FACS ARIA III | BD Biosciences | ||
Conjugated Antibodies for FACS | |||
Alexa Fluor 647 anti-mouse CD104 Antibody Clone: 346-11A | 123608 | 123608 | |
APC anti-mouse CD26 (DPP-4) Antibody | H194-112 | H194-112 | |
PE/Cy7 anti-mouse/human CD324 (E-Cadherin) Antibody | 147310 | 147310 | |
Antibodies for Immunofluorescence | |||
CD104 (ß-integrin 4) Clone: 346-11A | BioLegend | 553745 | |
Cytokeratin 14 | Acris Antibodies (AbD Serotec) | BP5009 | |
Cytokeratin13 Clone: EPR3671 | abcam | ab92551 | |
E-cadherin (CD324) Clone: 2.40E+11 | Cell Signaling Technology | 3195 | |
Keratin 5 Polyclonal Chicken Antibody, Purified Clone: Poly9059 | BioLegend | 905901 | |
p63 Clone: 4a4 | abcam | ab735 | |
Recombinant Anti-KLF4 antibod Clone: EPR20753-25 | abcam | ab214666 | |
Vimentin | Sigma-Aldrich | AB5733 | |
Secondary antibodies | |||
Donkey anti-species* antibodies with fluorophore of choice | Jackson Immuno |
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