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Da CRISPR-bezogene Protokolle immer nützlicher und zugänglicher werden, können unter bestimmten experimentellen Bedingungen immer noch Komplikationen und Hindernisse auftreten. Dieses Protokoll beschreibt die Herstellung einer Rezeptor-interagierenden Serin/Threonin-Proteinkinase 1 (RIPK1/RIP1) Knockout-Zelllinie unter Verwendung von CRISPR/Cas9 und hebt mögliche Herausforderungen hervor, die während dieses Prozesses auftreten.
Dieses Protokoll beschreibt ein Verfahren zur Ausschaltung des RIP1-Gens mittels CRISPR/Cas9 in der humanen Monozyten-Zelllinie U937. Die Methode verwendet designierte Guide-RNA-Plasmide und lentivirale Verpackungsplasmide, um einen RIP1-Gen-Knockout zu erreichen. Das Protokoll befasst sich mit Herausforderungen und Verbesserungen traditioneller CRISPR-Methoden und ermöglicht deren Replikation für zukünftige Zelltodstudien. Die so entstandenen mutierten Zellen können verwendet werden, um mechanistische Veränderungen des Zelltods zu untersuchen, bei denen sonst funktionelle RIP1-Proteine eine Rolle spielen würden. Viabilitätsassays zeigten eine signifikante Verringerung des Zelltods in Knockout-Zellen nach Nekroptose-Induktion. Die Fluoreszenzmikroskopie zeigte unter gleichen Bedingungen eine deutliche Abnahme der mitochondrialen reaktiven Sauerstoffspezies (ROS) in Knockout-Zellen. Zusammen bestätigen diese funktionellen Assays den Verlust des RIP1-Proteins. Dieses Verfahren ist für die Verwendung mit humanen U937-Monozyten optimiert und kann auch so angepasst werden, dass es auf andere wichtige Zelltodregulatoren abzielt, wodurch funktionelle, nicht-letale Mutanten entstehen. Potenzielle Fallstricke werden durchgehend angesprochen, um Einblicke in die Herausforderungen zu geben, die bei der Mutantengenerierung auftreten können.
Der Einsatz der CRISPR/Cas9-Gen-Editing-Technologie hat sich seit ihrer Entdeckung rasant weiterentwickelt 1,2,3. Die Fähigkeit, Gene in Zelllinien oder Bakterien einzu- oder auszuknocken, ist von unschätzbarem Wert für die Förderung der Forschung und das Verständnis intrazellulärer Mechanismen 1,2,3,4,5,6. Das CRISPR-Cas9-System verbessert frühere Gen-Editing-Methoden, wie z. B. die Transkriptionsaktivator-ähnliche Effektornuklease (TALEN), indem es die Entwicklung der Genspezifität vereinfacht. Dieses Verfahren umfasst zwei grundlegende Komponenten: die Guide-RNA (gRNA), die zur Lokalisierung des beabsichtigten Genziels verwendet wird, und Cas9, eine Endonuklease, die die vorgesehene Genomposition mit einem doppelsträngigen DNA-Bruch modifiziert 3,4. Die gRNA dient als Leitfaden für die Cas9-Endonuklease, um den Doppelstrangbruch an der beabsichtigten genetischen Sequenz durch Watson-Crick-Basenpaarung zu lokalisieren und zu initiieren. Der gesamte Prozess der Genom-Editierung durch das CRISPR/Cas9-System umfasst die zelluläre Maschinerie, die diese doppelsträngigen Brüche in der DNA durch nicht-homologe Endverbindung (NHEJ) oder homologe Rekombination repariert 3,7. Es ist wahrscheinlicher, dass NHEJ auftritt und effektiv eine Mutation im Genom erzeugt, die zu einem Expressionsverlust für das Zielgen 3,4 führt.
Kommerzielle Quellen waren in der Lage, Bibliotheken von gRNA-Zielen zu erstellen, die durch Bakterienwachstum und -isolierung exprimiert werden können, was ihre Benutzerfreundlichkeit erheblich verbessert. Die Haupteinschränkung des CRISPR/Cas9-Systems ist jedoch die Schwierigkeit, die gRNA und den Cas9-Komplex in die Zielzelllinien zu bringen. Diese Einschränkungen treten bei Suspensionszelllinien auf, da sie allgemein als schwer zu transfizieren8 bezeichnet werden. Typische Transfektionsmethoden sind in der Regel nicht effizient bei der Verabreichung des CRISPR/Cas9-Systems in Suspensionszellen, weshalb virale Verabreichungsmethoden wie die lentivirale Transfektion und Transduktion für diese Art von Zelllinie besser geeignet sind 8,9.
Diese Art der Transfektion erfordert einen lentiviralen Vektor, der für die gRNA und die Cas9-Endonuklease kodiert, zusammen mit hinzugefügten lentiviralen Verpackungsplasmiden, die in eine Zelllinie transfiziert werden, die in der Lage ist, lentivirale Partikel herzustellen. Eine typischerweise gewählte Zelllinie für diesen Prozess sind HEK293T Zellen, da sie leichter zu transfizieren sind und sehr effizient beim Assemblieren von gRNA und Cas9arbeiten 9,10. Diese Partikel werden dann als Lentiviren in den Überstand freigesetzt, mit dem die gRNA und Cas9 in die vorgesehene Suspensionszelllinie, wie z. B. U937 menschliche Monozyten, transduziert werden können. Daher weist das hier beschriebene Verfahren im Vergleich zu etablierten Methoden die folgenden Änderungen auf: (1) Alternative Transfektionsmethode für schwer zu transfizierende Zelllinien; (2) Es ist nicht erforderlich, CRISPR-Plasmid-DNA zu konzentrieren oder Ultrazentrifuge zu verwenden; und (3) Es macht die Klonierung einzelner Zellen überflüssig.
Der direkte Fokus dieses Artikels lag auf dem Knockout des RIP1-Gens in menschlichen U937-Monozyten. Die kanonische Form des hochinflammatorischen Zelltodwegs Nekroptose wird durch RIP1 kontrolliert, das als zentrales Ziel für Zelltodstudien dient. 11,12,13,14 Wenn RIP1 durch Autophosphorylierung aktiv wird, rekrutiert es die direkte Phosphorylierung und Aktivierung der Rezeptor-interagierenden Serin/Threonin-Proteinkinase 3 (RIPK3/RIP3) und der gemischten Kinase-Domänen-ähnlichen (MLKL) Pseudokinase, um das Nekrosom zu bilden. Nach dieser Bildung kann sich das Nekrosom frei in der Zelle bewegen, um mit Organellen wie den Mitochondrien zu interagieren 12,13. In den Mitochondrien potenziert RIP1 eine positive Rückkopplungsschleife mit dem Zellstoffwechsel, die sich direkt auf die Produktion von mitochondrialen ROS auswirkt, was wiederum die weitere Autophosphorylierung von RIP1, die Bildung von Nekrosomen und die nachgeschaltete Ausführung der Nekroptosefördert 11,12,13,14.
Während der Fokus der aktuellen Forschungsgruppe auf der Rolle von RIP1 beim Zelltod liegt, sind andere Gründe, RIP1 zu untersuchen, seine Rolle bei Entzündungen und Infektionen. Nach der Aktivierung durch Todesrezeptoren wie TNF-Rezeptoren fördert RIP1 die Aktivierung des NF-κB-Signalwegs, der die Transkription von proinflammatorischen Zytokinen, Chemokinen und anderen Molekülen auslöst, die für die Rekrutierung von Immunzellen und die Verstärkung der Entzündungsreaktion essentiell sind15. Neben der NF-κB-Aktivierung kann RIPK1 auch MAPK-Signalwege aktivieren, was die Entzündung weiter verstärkt15,16. In Bezug auf seine Rolle bei der Reaktion auf eine Infektion fungiert RIP1 als zentraler Mediator der Entzündungsreaktion des Wirts, insbesondere als Reaktion auf pathogen-assoziierte molekulare Muster (PAMPs), die von Mustererkennungsrezeptoren (PRRs) wie Toll-like-Rezeptoren (TLRs)17 erkannt werden. Darüber hinaus wird RIP1 während der Sepsis durch Signalübertragung über Todesrezeptoren wie den TNF-Rezeptor aktiviert, was zur Initiierung von proinflammatorischen Kaskaden führt. RIPK1 vermittelt die Aktivierung des NF-κB- und des MAPK-Signalwegs und fördert die Produktion von proinflammatorischen Zytokinen wie TNF-α, IL-1β und IL-6, die Schlüsselfaktoren für die systemische Entzündungsreaktion sind, die für Sepsischarakteristisch ist 18.
Eine schematische Darstellung des Verfahrens ist in Abbildung 1 dargestellt. Die Leit-RNA (gRNA) und die Zielsequenz sind in Tabelle 1 angegeben. Einzelheiten zu den verwendeten Reagenzien und den verwendeten Geräten sind in der Materialtabelle aufgeführt.
1. Ernte eines RIP1-targetingden CRISPR gRNA lentiviralen Expressionsvektors, der Cas9-Endonuklease und Puromycin-Resistenz aus Escherichia coli enthält
2. Transfektion von HEK293T Zellen mit aufgereinigtem lentiviralem CRISPR-gRNA-Expressionsvektor, der auf RIP1 abzielt
3. Lentivirale Transduktion von U937-Zellen oder Zielzellen
4. Prüfung der Wirksamkeit des abgeschlossenen Protokolls bei der Herstellung von RIP1-CRISPR-Mutantenzellen mittels Western-Blot-Analyse
Nach der Produktion einer konfluenten Population von RIP1-CRISPR-mutierten U937-Zellen wurden SDS-PAGE- und Western-Blot-Analysen durchgeführt. Die Western-Blot-Analyse wurde verwendet, um die erfolgreiche Bildung einer RIP1-CRISPR-Mutantenzelllinie zu bestimmen, indem der Verlust der RIP1-Proteinexpressionsniveaus bewertet wurde. Diese Bestimmung erfolgte auf der Grundlage des Vergleichsergebnisses von WT U937-Monozyten und NTC-Zellen. In Abbildun...
Dieses Protokoll zielt darauf ab, eine detaillierte Anleitung und Analyse potenzieller Fallstricke in der Effizienz und Zuverlässigkeit der lentiviralen Transfektion und Transduktion zur Schaffung einer RIP1-Knockout-U937-Zelllinie bereitzustellen. Obwohl diese Methode der Transfektion und Transduktion arbeits- und zeitintensiv ist, wird sie im Allgemeinen als effiziente Methode angesehen, um die ausgewählte gRNA und Cas9-Endonuklease in schwer zu transfizierende Zelllinien ei...
Nichts.
Diese Forschung wurde vom National Heart, Lung, and Blood Institute (NHLBI) der National Institutes of Health (NIH) unter der Fördernummer NIH 2R15-HL135675-02 an T.J.L. finanziert.
Name | Company | Catalog Number | Comments |
Adjusted DMEM Medium | Gibco | 11995-040 | |
Ampicillin | Sigma | A1593 | |
bisBenzimide Hoechst 33342 trihydrochloride | Sigma | B2261 | |
Complete RPMI-1640 Medium | Sigma | R6504 | |
CRISPR NTC gRNA E.coli Strain | transOMIC | TELA1011 | |
CRISPR RIP1 gRNA E.coli Strain | transOMIC | TEVH-1162203 | |
End-over-end Rotator | Thermo Scientific | ||
EVOS FL Fluorescence Microscope | Life Technologies | ||
GenElute Plasmid Maxiprep Kit | Sigma | PLX15 | |
Goat Anti-Rabbit IgG Antibody, (H+L) HRP conjugate | Sigma | AP307P | |
HEK293T Cells | ATCC | ||
Incubator Shaker | New Brunswick Scientific | ||
LB Agar | BD | 244520 | |
LB Broth | BD | 244610 | |
LV-MAX Lentiviral Packaging Mix | Gibco | A43237 | |
MitoSOX Red | MedChemExpress | HY-D1055 | |
NanoDrop Spectrophotometer | Thermo Scientific | ||
Necrostatin-1 | MedChemExpress | HY-14622A | |
OPTI-MEM | Gibco | 31985-062 | |
Puromycin | Sigma | P7255 | |
Rabbit anti-human RIP1 mAb | Cell Signaling Technology | 3493 | |
SDS-PAGE and western blot equipment | BioRad | ||
TNF-α | MedChemExpress | HY-P7058 | |
U937 Human Monocytes | ATCC | ||
WST-1 Cell Proliferation Assay System | TaKaRa | MK400 | |
X-tremeGENE 9 DNA Transfection Reagent | Roche Diagnostics | 6365779001 | |
z-VAD-FMK | APExBIO | A1902 |
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